Mai 2015

Sie möchten kaiserliche Bauwerke sehen, durch malerische Landschaften fahren und beeindruckende Metropolen erleben? Unsere Chronistin nimmt Sie mit durch das Reich der Mitte. Entdecken Sie die Metropolen Shanghai und Peking mit ihren traditionellen und modernen Highlights.

Ihr Chronist

Ich bin zum ersten Mal in China und sehr neugierig.

In Thailand war ich 2-mal jeweils 60 Tage als Solotourist mit Organisation vor Ort und Kambodscha habe ich kennengelernt.

Ich gehöre der Generation 65+ an.

Beste Grüße Helma

1. - 2. Tag: Anreise und Shanghai

Abflug am 2. Mai 2015 in Frankfurt und am 3.Mai 2015 Ankunft in Shanghai.

Unser Reiseleiter Cheng Ya Jun holte uns vom Flughafen ab. In unserer Reisegruppe sind wir 35 Personen - etwas ungewöhnlich für das Reiseunternehmen Berge und Meer - wie erfahrene Reisende meinten.

Zuerst fuhren wir eine Station mit der Transitbahn mit einer Geschwindigkeit von 430 km /h. Shanghai hat 16.3 Millionen Einwohner und umfasst eine Fläche von 6.349 m², ist also siebenmal so groß wie Berlin und hat eine fünffache Bevölkerung. Die Hotelzimmer sind sehr angenehm. Nach einem guten Essen mit Stäbchen (!!!) konnten wir Shanghai im Lichterglanz erleben.

3 Feiertage hatte es gegeben, das ist hier sehr selten und Shanghai ertrahlt in allen leuchtenden Farben.

1.Stopp: Finanzcenter mit seinen gewaltigen Hochhäusern - 630, 490 und 420 Etagen.
2.Stopp: die berühmte Uferpromenade. Die Skyline ist überwältigend. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden an der Uferpromenade, dem Bund, Kolonialhäuser und prächtige Bankhäuser errichtet. Auf dem Fluss fahren festlich beleuchtete Schiffe.
3.Stopp: Fußgängerzone. Wunderschön gekleidete junge Mädchen, zauberhaft anzusehende Kinder, tanzende Bürger-innen auf der Straße, die vielfach beleuchteten Häuser - eine großartige Stimmung.

Abschließend warfen wir noch einen Blick in das Französische Viertel mit urigen Kneipen, schönen Modegeschäften und Teeläden,

3. Tag: Jade-Buddha-Tempel, Perlenzucht, Yu-Garten und Altstadt

Ein Buddhist fastet am 1., 13. und 30. jeden Monats (nach dem Mondkalender) und betet 2 mal täglich.

Faszinierend ist der Jade-Buddha-Tempel. Ursprünglich war er für Bauern erbaut, nach seiner Zerstörung im 20. Jahrhundert wurde er wieder errichtet. Es ist ein typisches Tempelkloster mit seinen 3 Hallen mit den Himmelskönigen und dem lachenden Buddha als Sinnbild von Lebensenergie und Weisheit (1. Halle), den 3 thronenden Buddhas und Lotusblüten (2. Halle) und den lehrenden Mönchen (3. Halle, Lehrhalle).

Der Buddha sitzt auf einer Lotusblüte. Seine Mutter war geschwängert von einem weißen Elefanten. Nach seiner Geburt lief er 7 Schritte und dort erblühte eine Lotusblume. So haben Lotusblüten, die Zahl 7 (alle Pagoden haben 7 Stockwerke) und der Elefant eine heilige Bedeutung.

Der Jade-Buddha im 3. Raum wurde von einer Dam (lebt auf Burma) gespendet. Danach fuhren wir zu einer Stätte, wo Perlen im Süßwasser gezüchtet werden. Einzelne Reisende kauften auch Schmuck. Diese zeitaufwendige Veranstaltung traf auf wenig Verständnis.

Auf der Fahrt zum Yu-Garten verweilten wir kurz im interessanten Französischen Viertel und kamen dann auf die andere Seite vom Bund am Fluss Huaangpu zum Finanz-Center. Anschließend fuhren wir zu dem aus der Ming-Zeit stammenden Yu Garden - ein wahres Labyrinth von Wegen, Bächen, kleinen Seen und wunderschönen Häusern u. a. für Empfänge, ein Haus für Frauen und Kinder und weitere.

Ein interessanter gewaltiger Gartenstein mit 77 Löchern, die dem Sternzeichen "Intelligenz" entsprachen, war zu sehen. Der Hausherr schrieb und dichtete, wenn er nicht genügend Ideen hatte, zündete er unter dem Stein viele Räucherstäbchen an. Der aus den Löchern austretende Rauch inspirierte ihn.

Und zum Schluss noch durch die Altstadt und auf der interessanten Zickzack Brücke schlendern. Am Abend gab es ein besonderes Highlight: eine Akrobatik Vorstellung. Wir waren zutiefst beeindruckt von dem Können der Darbietenden. Können, ausgezeichnete Choreographie und atemberaubende Vorführungen bildeten eine Einheit.

4. Tag: Fahrt zum schwimmenden Dorf Zhujiajiao und Blick von der Plattform des goldenen Blütenturmes

Ca. 100 km sind bis zum schwimmenden Dorf Zhujiajiao zu fahren. Es ist ein reines Touristendorf. Flüsse durchqueren den Ort. Man kann mit kleinen Booten von den Einheimischen gefahren werden. In den Gassen und Straßen reihen sich kleine Geschäfte, Handwerkslaeden und Restaurants sowie Garküchen. Von den Touristen sind ca. 95% Chinesen.

Wir fanden den Ort nicht so toll, ein anderes Ziel, z. B. Shaoxing, wo der Schriftsteller Lu Xun lebte, Geburtshaus, Museum , Weinkneipe und eine restaurierte Altstadt zu sehen ist. Auch das Mittagessen war weniger gut, nicht gewürzt, Bedienung sehr lässig, schmuddelige Toilette ohne Papier.

Entschädigt hat uns aber der Blick von der 430 m hohen Plattform des Goldenen Blütenturms in Shanghai (auf eigene Kosten, stand nicht im Programm). Die Gesamthöhe beträgt 460.5 m. Der Fahrstuhl zur Plattform hat eine Geschwindigkeit von 6 m in der Sekunde.

Der Blick auf das Hochhausmeer bei strahlendem Sonnenschein war einmalig. Anmerkungen zu den Bildern: 1 bis 3: Schwimmendes Dorf 4 bis 6: Hochhaus in Shanghai und Aussicht 7 bis 9: Unser Hotel in Shanghai, Aussicht von der 20. Etage, Kurioses in einem Hotelzimmer in der 20. Etage.

5. Tag: Seidenmuseum und Zugfahrt von Shanghai nach Yichard

Mit großem Interesse verfolgten wir die Demonstration der Entstehung eines Seidenfadens. Die Raupen legen ihre Eier auf Maulbeerblättern ab. Nach 6 Wochen ist aus ihnen der fertige Kokon entstanden. Die Raupen leben auf Maulbeerblättern. Eine Raupe frisst in einem Monat ca. 2 kg Blätter.

Die Kokons werden gekocht . Aus ihnen wird ist ein Seidenfaden bis zu 1.500 gezogen. Es gibt neben den einfachen Kokon auch den Zwillingskokon, der 2.000 bis 2.500 m Seidenfaden. Diese werden zu speziellen festen Stoffen verarbeitet z. B. für eine Schutzweste.

Es gibt spezielle Haspelmaschinen, die den Faden ziehen und aufwickeln. Unser Mittagessen wurde von einer kleinen Show umrahmt. Anschließend bewältigten wir mit dem Schnellzug eine Strecke von mehr als 1.000 km nach Yichard, um dann unser Schiff "Century Cruises" zu erreichen. Die Zimmer sind sehr schön und geräumig.

6. Tag: Yangtze-Flusskreuzfahrt

Wir sind sehr gut untergekommen. Lobby und andere Bereiche sind wunderbar mit Blumen geschmueckt. Alle MitarbeiterInnen sind ausgesucht freundlich. Sobald ein Problem sein sollte, wird es durch die Rezeption in den folgenden 10 Minuten gelöst.

Besonders interessant war unsere Exkursion zum grossen Yangtzekian-Staudamm. Es ist der größte in der Welt. In 3 Phasen - 1993 bis 1995 (Vorarbeiten), 1996 bis 2003 (3.7 km langer Kanalbau,Schliessung des Flusses, Teilflutung), 2004 bis 2008 (Bau von 26 gewaltigen Turbinen mit einer Leistung von 700.000 Kw, 5-stufige Schleusen) - wurde er gebaut. 1.13 Millionen Menschen mussten umgesiedelt werden. Etwa die Hälfte konnte im Umkreis bleiben, die andere Hälfte zog in ein 2.000 km weiter gelegenes Gebiet. Über 20 neue Städte wurden deshalb gebaut.

Die 5-stufige Schleuse ist regelrecht durch einen Berg geschnitten. Hier hatten mehr als 20.000 Arbeiter gearbeitet. Heute sind es nur noch 300. Es war ein gewaltiger Eingriff in die Natur und in das Leben der dort lebenden Menschen. Aber jetzt können Überschwemmungen innerhalb der drei Schluchten verhindert werden. Allein im 20. Jh. sind 3 Millionen Menschen in den Fluten des Yangtzekia ums Leben gekommen. Über 230 Milliarden kostete bisher der Bau. Diese wurden aus eigenen Mitteln aufgebracht, es wurden keine Kredite genommen, auch keine Schulden gemacht. Von 1986 bis 2009 musste von jedem Bürger pro Kw/h 0.02 Yuan als Beitrag zahlen.

Der Staudamm ist ein Drei-Schluchten-Projekt. Die Mitte der Insel Zhongbao wurde als Ausgangspunkt genutzt. So konnte in 2 Stufen schrittweise gebaut werden - einen Hauptfluss und einen Hinterfluss nutzen - und in Etappen die Umleitung des Wassers ermöglichen. Leider war es diesig und der Himmel sehr verhangen, für Fotografieren war das nicht so günstig.

Am Abend hatte uns der Kapitän und seine Crew mit einem Glas Sekt begrüßt. Eine Tanzvorführung gab es ebenfalls. Ganz spannend war die Fahrt unseres Schiffes durch die 5 Schleusenkammern. Das hatte an die 5 Stunden gedauert. Millimeterarbeit musste der Kapitän leisten. In einer Kammer drängten sich nebeneinander unser Schiff und ein breiter Frachter. Hinter uns lag noch ein Passagierschiff. Alle jubelten, als das letzte Schleusentor verlassen werden konnte.

7. Tag: Kleine Bootsfahrt und mit dem Schiff durch die Drei-Schluchten

Mit einem kleinen Boot fahren wir in einem Nebenarm des Yangtzekian (ca. 9 km). Diese malerische Gegend ist bekannt aufgrund seiner einmaligen Schoenheit und durch seinen gesunden Lebensraum: saubere Luft, das Trinkwasser entstammt einer Bergquelle.

Das Kulturdenkmal Baicheng, im Verwaltungsgebiet Chongqings, ist das Tor zu den Drei Schluchten. Die Westansicht ist auf der chinesischen alten und neuen 10 Yuan-Note abgebildet. Einige Dörfer gibt es hier. Die Menschen werden hier älter als 100 Jahre. Im übrigen China liegt die durchschnittliche Lebenserwartung zwischen 75 und 78 Jahren.

Ab dem Mittagessen genießen wir die schöne Schiffsfahrt durch die drei Schluchten. Die Drei-Schluchten-Region ist eine Anreihung von Durchbruchstälern entlang des Jangtsekian mit einer Gesamtlänge von 193 km.

Immer wieder eröffneten sich neue und schöne Aussichten. Die Berge an den Ufern erreichen eine Höhe bis zu 1.200 m. Im Schiff ist lauter Trubel. 300 Touristen aus China oder Vietnam und wir 35 deutsche Touristen, die man hier "Langnasen" nennt, halten sich hier auf. Es ist sehr oft laut, Mitteilungen und Musik werden über Lautsprecher in alle Zimmer gegeben.

8. Tag: Geisterstadt/Besuch eines touristischen Tempels

In der Geisterstadt lebten 130.000 Einwohner. Einst waren sie Bauern. Das damalige Zentrum der Stadt liegt heute unter Wasser. Vor der Flutung wurden die Häuser platt gemacht, um die spätere Schiffsfahrt nicht zu gefährden. Für die älteren Einwohner war es schwieriger, sich an das veränderte Leben zu gewöhnen.

Bei Interesse erhielten die Einwohner am Stadtrand Felder. Diese Veränderung bewirkte viel Traurigkeit, aber sie hatte auch viel Positives als Folge. Kinder können jetzt im Wohnbezirk die Schule besuchen. In China besteht ab dem 6. Lebensjahr eine Schulpflicht. Es sind Ganztagsschulen (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.30 Uhr. Die Unterstufe der Mittelschule ist Pflicht, es folgt die Oberstufe oder die Berufsschule. Seit den 80er Jahren ist Englischunterricht ab der 7. Klasse und heute bereits ab der 3. oder 4. Klasse Pflicht.

Wir besuchen einen touristischen Tempel. Die Statuen (Taoismus) stammen aus der Ming Zeit. Die Lehre des Taoismus geht von dem Gedanken des ewigen Lebens des Körpers. Im Gegensatz dazu glaubt man im Buddhismus an die Seelenwanderung, an deren Wiedergeburt. Der Körper stirbt. Wir gehen durch die einzelnen Hallen der Pagode. Man kann verschiedene "Tests" absolvieren, um zu prüfen, ob man ein guter Mensch ist z. B. etliche Sekunden mit dem rechten (Männer) oder linken Bein (Frauen) auf einer in die Erde eingelassene Kugel stehen mit dem Blick auf Buddha und nicht die Balance verlieren.

Es geht um Gut und Böse, endgültige Prüfung erfolgt durch Gerichte und dem König der Unterwelt nach dem Tode mit der Entscheidung ewiges Leben oder Qualen in der Hölle. Diese Zeremonie wird in den einzelnen Räumen dargestellt.

Zu unserem letzten Abendbrot verabschiedete sich die Mannschaft mit einem Glas Sekt oder Saft. Danach sangen sie mehrstimmig verschiedene Lieder.

9. Tag: Stadtrundfahrt in Chongqing - Flug nach Xian - Wasserspiele in Xian

In Chongqing findet die Schiffsfahrt ihren Abschluss. Chongqing am Yangtze-Fluss in der südlichen Sichuan-Provinz hat sich mit seinen 13 Millionen Einwohnern in den letzten 20 Jahren zur größten Industriestadt im Südwesten Chinas entwickelt. Schwerpunkt ist die Motorad- und Autoindustrie.

Im Earlingpark können wir viele Chinesen bei ihren Lieblingsbeschäftigungen wie Tai Chi, Schach oder Tanz erleben. Ein chinesischer Künstler malt unsere Vornamen in blumige chinesische Zeichen um. Wir können auch in einem Teehaus während einer Teezeremonie die 6 großen Teesorten: schwarzer, grüner, weißer, gelber, blumiger und schwarze Gingsetee - den Drachentee - kennenlernen. Tee wird in winzigen Teeschalen serviert und in 3 kleinen Schlucken getrunken. Diese 3 Schlucke bedeuten Glück, Reichtum und ein langes Leben.

Buntes Leben erfährt man in einem basar- bzw. marktähnlichen Viertel. Bunte Perlen, farbige Papierlampen, handgefertigte Nudeln oder Tanz in chinesischer Maske sind nur einige der vielen Dinge. Wieder kam ein freundlicher Chinese und wollte sich unbedingt mit uns gemeinsam fotografieren lassen.

Per Flugzeug erreichen wir am gleichen Tag die Provinzhauptstadt Xian. Xian, früher auch Chang‘an, hat seinen Ursprung vor ca. 3.100 Jahren am Gelben Fluss und hat Geschichte geschrieben. Während des Chinesischen Kaiserreichs war Xian die Hauptstadt von 13 Dynastien. Xian ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi und ist die größte Stadt im Nordwesten Chinas mit seinen 5.7 Millionen Einwohnern.

Xian war der Startpunkt von der antiken Seidenstraße, die sich von Asien nach Europa erstreckte. Diese spielt eine wichtige Rolle in dem kulturellen Austausch zwischen dem Osten und dem Westen in den antiken Zeiten. Hier gibt es die älteste Kultur Chinas. Xian erlebte viele Dynastien der Kaiserzeit. In der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) war die Blütezeit des Hanels, es wurde z. B. das Reispapier erfunden und mit dem Bau der Seidenstraße begonnen.

Die Tang-Dynastie (618 - 907) ist u. a. durch die grossen Kulturleistungen bekannt. z. B. durften jetzt auch Frauen die Schule besuchen. Der erbaute Kaiserpalast ist dreimal größer als der Palast in Peking.

Am Abend erleben wir Xian bei Nacht. Jeden Abend (Anfang April bis Ende Oktober) gibt es hier ein Laserlicht und eine Musikshow an der Musikfontäne. Die Musikfontäne nimmt eine Fläche von etwa 110.000 m² ein. In dem nördlichen Platz von der großen wilden Ganspagode. Die musische Fontäne hat 22 Arten an Wassertypen. Der große Laser Wasserschirm, etwa 60 m weit und 20 m hoch, ist einmalig in der Welt. Springstrahlen, verschiedene Darstellungen wie Blumen und andere Objekte werden 6m hoch durch Springstrahlen dargestellt.

Eindrucksvoll sind der Sound, das Licht, das Wasser und die Farbe von den Fontänen, die sehr harmonisch kombiniert sind. Wahrlich eine Musik-Wasser-Choreografie. In wunderschöner Beleuchtung betrachten wir die historischen Bauten wie die Stadtmauer und den Glockenturm in Xian.

10. Tag: Xian Altstadt - Stadtmauer - große Pagode - Jadeschleiferei - Terrakotta-Armee

Auf dem Wege zur Stadtmauer erleben wir im Park einen Straßenfriseur. Er ist jetzt Rentner und kommt jeden Tag am Abend und am Morgen für je eine Stunde in den Park, um Interessenten die Haare zu schneiden. Im Park sind wieder Sportgruppen bei Tai Chi zu sehen.

Auf der Eintrittskarte für die Besichtigung der Stadtmauer sind die erstrebenswerten Maximen - Reichtum, Glück, langes Leben und Harmonie abgebildet. Die Stadtmauer ist heute auf der gesamten Länge begehbar und bildet einen rechteckigen Ring um die Altstadt Xians (früher Chang’an). Die gesamte Umrundung der Altstadt ist 13 km lang. Sie ist etwa 12 m hoch und 5 - 12 m breit. Die sichtbaren Flächen der Mauer bestehen aus grauem Backstein. Die Stadtmauer wurde errichtet, als Xian noch die kaiserliche Stadt Chang’an war. Sie ist eine der bekanntesten Stadtmauern der chinesischen Geschichte des späten Mittelalters und heute als eine der am besten erhaltenen Anlage.

Die Stadtmauer umschließt die Stadt rechteckig und hat einen Umfang von 11.9 km. Die Mauern sind vom Aufbau her ein ummauerter Erdwall, 12 m hoch, am Boden 15 bis 18 m, an der Krone 12 bis 14 m breit. Auf der Außenseite der Mauer befinden sich insgesamt 5.894 Zinnen. Der Graben außerhalb der Mauer ist noch an einigen Stellen erhalten und mit Wasser gefüllt. Die Stadtmauer hat vier große Tore, zu jeder Seite eines. Alle 120 m befand sich ein Turm, der über die Stadtmauer herausragte. Heute sind nicht mehr alle erhalten. Der Trommelturm stammt aus dem 14. Jahrhundert. In früheren Zeiten, als die Stadtmauer nachts verschlossen war, wurde abends durch den Trommelschlag das Hochziehen der Zugbrücken an den vier Toren veranlasst. Heute wird der Turm für Ausstellungen genutzt.

In der Stadt leben etwa 500.000 Einwohner. Die heute etwa 60.000 Personen umfassende muslimische Bevölkerung in Xian hat Ihren Ursprung in der Niederlassung arabischer und persischer Kaufleute in der damals Chang’an genannten Stadt. Die Moschee an sich ist in einem Park eingebettet, welcher aus mehreren Pavillons und Toren besteht. Hier gibt es u. a. einen Basar, eine Mosche und einen Glockenturm. Die Glocke wurde etwa 1428 erstellt. Sie ist 1.7 m hoch und 0.85 m breit.

Die alten Gebäude sind mit Holzschnitzereien verziert. Die größte Gebetshalle, darf nur von Männern betreten werden. Muslimische 14-jährige Kinder müssen bereits arbeiten und können deshalb keine Schule besuchen. Während der Kulturrevolution 1966 bis 1976 wurde sehr viel Schaden verursacht, wertvolle historische Gebäude wurden zerstört.

Der nächste Stop ist bei der bekannten Wildgans Pagode aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Sie war ursprünglich ein Tempel aus der Sui-Dynastie, welcher im Jahre 647 von Kaiser Gaozong (Tang-Dynastie) zu Ehren seiner Mutter ausgebaut wurde. In diesem Tempel lebte der Mönch Xuanzang, er war 17 Jahre durch Indien gereist und hatte dort den Buddhismus kennengelernt. Die buddhistischen Schriften, welche er von dieser Reise mitgebracht hatte, übersetzte er in diesem Tempel. Die Geschichte ist in als Roman "Die Reise nach Westen aus der Ming-Dynastie" (Mitte des 16. Jahrhunderts) von Wu Cheng’en festgehalten worden, den jedes Kind in China kennt und der mehrfach verfilmt wurde.

Der Buddhismus entstand im 5. Jh. vor Chr. Nach der buddhistischen Lehre sind alle unerleuchteten Wesen einem endlosen leidvollen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt unterworfen. Ziel der buddhistischen Praxis ist, aus diesem Kreislauf herauszutreten. Dieses Ziel soll durch die Vermeidung von Leid bei den Mitmenschen und die Entwicklung von Mitgefühl erreicht werden. Leid und Unvollkommenheit werden im Laufe eines Lebens überwunden und durch Erleuchtung (Erwachen) der Zustand des Nirwana, der Leidlosigkeit bzw. der Zustand des Glücks erreicht. Die Seele des Erleuchteten wird vergoldet. Auch Buddha war kein Gott. Er war ein ganz normaler Mensch, der seine Erlösung gefunden hat und deshalb zum Lehrer wurde. Ursprünglich wurde der Buddhismus erstmals zur Zeitenwende nach China gebracht, konnte sich aber zu dieser Zeit aufgrund mangelnder schriftlicher Überlieferung nicht verbreiten. Erst mit Beginn der Tang-Dynastie (618 - 907 n. Chr.) setzte sich im 7. Jahrhundert der Buddhismus in der Breite in China durch.

Im chinesischen Chan (Ch'an) war im Unterschied zu vorherigen Schulen die unmittelbare Erfahrung der Dinge, so wie sie sind und weniger das Studium der buddhistischen Philosophie von Bedeutung. Daher hat Meditation in dieser Schule einen besonders hohen Stellenwert. Begründet wurde die Schule von dem indischen Mönch Buddharma um 523 n. Chr. in dem in der nord-chinesischen Provinz Henan gelegenen Shaolin-Kloster. Das Ideal des Wandermönches stand bei dieser Schule im Vordergrund. Anfang des 21. Jahrhunderts gibt es etwa 100 Millionen praktizierende Anhänger des Buddhismus in China, etwa 20.000 Tempel und Klöster mit 200.000 Mönchen und Nonnen. 2006 wurden 34 buddhistische Schulen in China gezählt. Die Große Wildgans Pagode entstand im Jahr 652, im Hof des "Klosters der Großen Wohltätigkeit", die der Kaiser Gaozong zum Gedenken an seine verstorbene Mutter errichten ließ.

Nächster Stopp ist die Jade Schleiferei: Jade wurde in der kaiserlichen Familie als Grabbeilage genutzt. Es wird zwischen hartem und weichem Jade unterschieden. Der erstere ist härter als Glas. Es gibt grünen, weniger häufig weißen und ganz selten roter Jade. Aus Jade mit einer Härte von mehr als 6 °C wird vor allem Schmuck wie Ohrringe oder Fingerringe gefertigt. Jade mit einer Härte von weniger als 6 °C ist u. a. Materialgrundlage für Schüsseln und Vasen. Weißer Jade wird auch in Gold eingelegt. Anlässlich der 8.Olympischen Sommerspiele in Peking wurde weißer Jade mit Gold für die Goldmedaillen verarbeitet. Es gibt Fundorte für Jade vor allem im Südwesten in der Nähe von Burma.

Abschließend fahren wir zur berühmten Terrakotta-Armee Die Terrakotta-Armee des ersten Kaisers Qin Shihuangdi von China zu sehen, ist für uns alle ein einmaliges Erlebnis. 8.000 lebensgroße tönerne Soldaten, Offiziere und Generäle begleiten den Kaiser als schützende Armee in das Leben nach dem Tod. Wir besichtigen und bestaunen die große Streitmacht als Beigabe des Grabes des 1. Kaisers in drei Ausstellungshallen. Ying Zheng bestieg nach dem frühen Tod seines Vaters bereits im Alter von 13 Jahren den Königsthron. Ab 230 v. Chr. unterwarf er in mehreren Feldzügen alle verfeindeten Staaten und führte somit die Vereinigung Chinas herbei. König Ying Zheng von Qin wählte nach der Eroberung der sechs anderen Reiche und seiner Vereinigung Chinas den Namen Qin Shihuangdi, dem "Ersten erhabenen Gott-Kaiser von Qin" und begründete damit den Beginn des chinesischen Kaiserreiches. Er wollte sich mit diesem neuen Namen von seinen Vorgängern und Widersachern abheben. Der Name Qin Shihuangdi setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: - Qín lautete der Name seines Reiches sowie der von ihm begründeten Herrscher Dynastie.
- Shǐ steht in der Übersetzung für beginnend, "erster" oder anfangend.
- Huángdì bedeutet in etwa so viel wie erhabener Gott.
Er führte eine einheitliche Schrift ein, standardisierte das Masssystem und setzte eine neue Struktur des Landes durch. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde mit dem Bau seines Mausoleum und den vorgelagerten Terrakottaarmee begonnen.

Etwa 700.000 Zwangs rekrutierte hatten an diesem Projekt gearbeitet. Nach dem Abschluss der Arbeiten wurden die Konstrukteure der Anlage sowie die Arbeiter auf Befehl des Kaisers lebendig begraben, um zu verhindern, dass sie Kenntnisse über den Aufbau der Anlage hätten verraten können. 1974 wurde von zwei Brüdern bei Brunnenbohrungen Figuren der berühmten Terrakotta-Armee gefunden. Dieses ist eine Streitmacht des ersten Kaisers Qin Shihuangdi von China, die auf drei unterirdischen Bereichen verteilt war. Die Gesamtfläche beträgt mehr als 50 km². Der eigentliche Grabhügel seines Mausoleums ist 2 km² entfernt und bleibt geschlossen.

In der 1. Halle stehen die Soldaten mit dem Blick nach Osten aufgereiht. Die geschäzten 5.000 vorhandenen Terrakotta Figuren wurden in Bauernunruhen grösstenteils zerstört Sie werden wieder rekonstruiert. Deutlich ist die Schlachtenordnung zu erkennen. In der Vorhut und Seitenhut (1. bis 3. Reihe) stehen die Soldaten ohne Rüstung. Es waren immer sehr tapfere Soldaten. Die Nachhut wird von Offizieren gebildet Die Figuren haben eine Größe von 1.72 bis 190 cm. Die Größe demonstriert Kampferfahrung und Macht. Die kopflosen Figuren wurden in Massen produziert. Danach wurden die Köpfe sehr sorgfältig und individuell geformt. Die Figuren waren farblich mit Rot, Grün und Blau gestaltet. Sobald sie aber an die Luft kamen, verschwanden die Farben nach wenigen Tagen.

In den weiteren Hallen sind insgesamt 64 Tonnen Figuren zu sehen: stehende und kniende Bogenschützen, Generäle und Offiziere mit Streit- und Kommandowagen sowie Pferden. Die Generäle sind vor allem durch ihren gewichtigen Bauch und ihr hohes Gewicht von mehr als 300 kg zu erkennen, Soldaten sind ihnen gegenüber aufgestellt. Ebenfalls wurden 2 Bronzewagen mit einem Gewicht von 1.200 kg Ende der 70er Jahren in der Nähe des Grabes gefunden.

11. Tag: Flug nach Peking (Beijin) - Sommerpalast

Wir nähern uns leider mit großen Schritten dem Ende unserer interessanten Reise. Heute fliegen wir nach Peking. Der Transfer unserer Koffer klappt reibungslos. Wir stellen lediglich unsere Koffer vor die Zimmertür unseres Hotels in Xian und erhalten diese in unserem Hotelzimmer in Peking zurück.

1403 wurde in der Ming-Dynastie die Hauptstadt inm Bejing gegründet. Peking ist dreimal größer als Shanghai. Wir fahren auf der Road Nr. 4, der längsten Straße (80 km) in Peking. Der Flughafen Peking liegt im Nordosten und ist 20 km von der Stadt entfernt. Es ist der 2. größte Flughafen in China, der anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Peking gebaut wurde. Von oben sieht er wie eine Schildkröte aus und er ist mit gelben Dachziegeln bedeckt.

Peking ist auch sehr staubig (500 km westlich liegt die Wüste Gobi (Mongolei), Sandstürme verursachen die staubige und schlechte Luft). Hinzu kommen die unwahrscheinlich vielen Autos. Täglich gibt es Staus auf den 5-spurigen breiten Straßen. Eine Maßnahme soll dem entgegenwirken. An jedem Tag haben Kombinationen der letzten beiden Zeichen der Autonummer Fahrverbot. Fast immer liegt über der Stadt eine Dunstglocke. Heute haben wir aber Glück, es scheint die Sonne und die Sicht ist gut.

Uns gefallen vor allem die wunderschönen Blumen an den Straßenrändern und auf den Zwischenstreifen der Straßen. Sie werden täglich sorgfältig gepflegt. Zentrales Anliegen der alten chinesischen Zivilisation ist der Wunsch nach Einordnung des Menschen in den Kosmos, dessen harmonische Kreisläufe zwischen männlich-aufstrebendem yang und weiblich-niedersinkendem yin als Vorbild für die Ordnung der Gesellschaft und für das menschliche Leben überhaupt empfunden wurden. Das gleiche Harmonie denken liegt der klassischen Gartenkunst zugrunde, wie sie etwa im Sommerpalast Yihe Yuan zu sehen ist.

Dieser ist unser erstes Ziel. Er gilt als der am besten erhaltene kaiserliche Garten in der Welt und der größte seiner Art, der noch in China existiert. Es ist nur 15 km vom Zentrum Pekings entfernt. Er wurde erstmals bereits Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet, also während der Qing-Zeit (1644 - 1911) und dann später durch Engländer und Franzosen zerstört. Er umfasst eine Fläche von 70.000 m² und hat über 3.000 Häuser. 1924 wurde er für den Tourismus geöffnet. Der Sommerpalast ist wieder vollständig hergerichtet und ist ein Musterbeispiel chinesischer Architektur. Der Palast diente als Erholungs- und Rückzugsgebiet der Kaiser, allen voran der Kaiserin Witwe Cixi, die auch den Bau des steinernen (und somit völlig seeuntüchtigen) Marmorbootes (Shi Fang) in Auftrag gegeben hat. Das liegt noch heute am Ufer des Kunming-Sees zu Füßen des Palastes. Wunderschön sind die Bogenbrücken, die hübschen Promenaden und dekorierten Flure sowie der 728 m lange Wandelgang (Chang Lang) am nördlichen Seeufer, der mit unzähligen Motiven aus der chinesischen Literatur und Landschaftsmalerei bemalt ist. Drei Viertel der Gesamtanlage nimmt der Stausee mit einer Fläche von 200 ha ein.

12. Tag: Peking - Große Mauer - Ming -Gräber - Weg der Seelen

Die Große Chinesische Mauer (chin.: Wànlĭ Chángchéng) ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Volksrepublik China und erstreckt sich vom Shanhaiguan Pass an der Ostküste bis zum Jiayuguan Pass in der Wüste Gobi.

Mit einer Gesamtlänge von mehr als 6.200 km (die Hauptmauer weist eine Länge von 2.400 km auf, sie durchläuft 16 Provinzen) ist sie das größte von Menschenhand geschaffene Bauwerk der Welt. Mit dem Bau begann man vor mehr als 2.700 Jahren. Der letzte größere Ausbau wurde in der Zeit der Ming-Dynastie vollzogen, um sich besser vor den Mongolen schützen und den Handel entlang der Grenze besser beobachten zu können.

Das verwendete Material war eine Mischung aus Kalk und Reis, wobei das Innere der Chinesischen Mauer mit Sand und Lehm gefüllt wurde. Natürlich sind wir per pedes auf den höchsten Turm der Mauer (430 m hoch) in etwa 40 min. gelaufen. Mit jedem Abschnitt eröffnete sich ein phantastisches Bild auf die Landschaft. Mein großer Wunsch, die chinesische Mauer zu sehen und auch einen ihrer Türme zu ersteigen, ist endlich in Erfüllung gegangen.

Unser nächstes Ziel ist der Besuch der Gräber der Ming-Dynastie (1368 - 1644). Die Ming-Dynastie war die letzte chinesische Kaiserdynastie des Landes und wurde zur Mitte des 17. Jahrhunderts von Angreifern aus der Mandschurei gestürzt. Die Gräber der Ming-Dynastie befinden sich im Bezirk Changping nordwestlich von Bejing am Fuße des Berges Tianshou auf einer Fläche von ca. 40 km². Hier sind 13 der 16 Ming-Kaiser begraben. Die gesamte Grabanlage ist streng nach den Vorschriften Feng Shui angelegt. Diese Grabstätten sind die am besten erhaltenen imperialen Grabstätten in ganz China und wurden von der UNESCO 2003 als Weltkulturerbe nominiert. Die Fläche der Grabstätten ist so groß, dass nur eine von den 13 Grabstätten sehen. Das ist die Grabstätte von Chang Ling, was auch die größte architektonische Grabstätte ist. Diese ist auch bis jetzigen Zeitpunkt am besten ausgegraben.

Angelegt wurde die Anlage 1409 vom Kaiser Yongle, der auch die Verbotene Stadt in Peking bauen ließ. Nach dem Tod seiner Frau zwei Jahre zuvor, wählte er diesen Bereich als Ort für sein Changling-Mausoleum aus. Das Changling ist die größte Grabanlage der Ming-Dynastie und gehört zu den imposantesten Kaisergräbern der chinesischen Geschichte. Fertiggestellt wurde die erste Anlage 1427. Weiterhin gibt es sieben Grabkammern kaiserlicher Konkubinen und die eines Eunuchen.

Nach der Besichtigung der Grabanlage schreiten wir den Weg der Seelen ab, einen heiligen Weg, an dem auf beiden Seiten insgesamt 36 Statuen aus Stein stehen. Von den 18 Paaren der Skulpturen sind 24 Tiere und 12 menschliche Figuren. Sie repräsentieren die hohe Autorität und die Würde der Kaiser zu Lebzeiten und auch nach ihrem Tod.

13. Tag: Peking - Platz des Himmlischen Friedens - Kaiserpalast - Medizinisches Forschungsinstitut Himmelstempel - Abschiedsessen

Der Tiananmen-Platz, der Platz (auch Tor genannt) des Himmlischen Friedens, wird vom Norden vom Tian’an Men, dem Tor des Himmlischen Friedens (Haupteingang zur Verbotenen Stadt, dem Kaiserpalast), im Westen von der Volkskongress Halle (Parlamentsgebäude, Empfangsort für Staatsgäste und Veranstaltungs Stätte für nationale Feierlichkeiten), im Süden von der Mao-Zedong-Halle und im Osten vom Historischen Museum eingerahmt. Viele Menschen sind hier.

Die Größe des Platzes beeindruckt uns sehr. Er wird mit seinen 39.6 ha Fläche oft als größter befestigter Platz der Welt bezeichnet. Er kann bis zu einer Million Menschen aufnehmen. Das Tor des Himmlischen Friedens war in der Ming (1368 - 1644) - und Qing-Dynastie (1644 - 1911) das Haupttor des Kaiserpalastes. Bis 1911 war der Platz nicht öffentlich zugänglich. Ab 1911 war er eine wichtige Demonstrationsstätte mit einem Fassungsvermögen von. Nach dem Tode Mao Zedongs im Jahr 1976 wurde auf dem südlichen Teil des Platzes ein gewaltiges Mausoleum errichtet, in dem seither der konservierte Leichnam Maos ausgestellt ist. Dort befindet sich auch eine lange Menschenschlange. Ich hätte mir auch sehr gern das Innere des Mausoleums angesehen, war aber leider nicht im Reiseprogramm enthalten.

Aber wir erinnern uns auch der traurigen Ereignissen vor 20 Jahren. Am 04. Juni 1989 war dieser Platz und sein Umfeld Zeuge entsetzlichen Geschehens: das Tian’anmen-Massaker war der blutige Endpunkt monatelanger Proteste der chinesischen Demokratiebewegung auf dem Tian’anmen-Platz, in dessen Folge je nach Schätzungen zwischen 300 und 3.000 Menschen getötet wurden. Panzer fuhren in die Menschenmenge. Scharfschützen erschossen Flüchtende auf den Straßen im Umfeld dieses Platzes und in anderen Stadtteilen. Die Mütter und Väter dieser Ermordeten kommen immer wieder auf diesen Platz zusammen und fordern laut die Aufklärung dieser Ereignisse, es sollen die Verantwortlichen genannt werden. Die chinesische Führung steht nach wie vor auf dem Standpunkt, dass 1989 "durch entschlossenes Eingreifen die Stabilität des Landes gesichert" worden sei. Der Staat versucht eine kritische Debatte über die Ereignisse wie auch jede Erinnerung daran innerhalb Chinas zu unterbinden.

Verbotene Stadt Chinesischer Name: Gùgong Zijincheng Grundfläche: 720.000m² Bebaute Flaeche 150.000 m². Geschichte: ungefähr 600 Jahre UNESCO-Kulturwelterbe seit 1987 Die Verbotene Stadt befindet sich im Zentrum Pekings. Dort lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt - was den Namen Verbotene Stadt erklärt. Manche Gebiete der Verbotenen Stadt darf man nicht besuchen. Derzeit sind etwa 50 % freigegeben. Die Verbotene Stadt stellt ein Meisterwerk der chinesischen Architektur dar. Ihre Anlage entsprach der Weltsicht der kaiserlichen Herrscher: ein annähernd rechtwinkliger Grundriss - ausgerichtet entsprechend dem Prinzip von Yin und Yang an der Nord-Süd-Achse - und die Verbotene Stadt als Machtsymbol des Kaisers in der Mitte. Kein Gebäude in Peking durfte die Verbotene Stadt in der Höhe überragen.

Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste mit unzähligen Pavillons mit 8.886 Räumen. Einer Legende nach sollen es eigentlich 9.999½ Räume sein. Der halbe Raum hat symbolischen Charakter. Danach durfte nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen besitzen, daher mussten sich die "Söhne des Himmels" mit 9.999½ zufriedengeben. Die Gebäude wurden auf weißen, von Balustraden gesäumten Marmor Terrassen errichtet und haben geschwungene Pagodendächer in der kaiserlichen Farbe Gelb. Die Mauer der Verbotenen Stadt ist 10 m hoch und 3.428 m lang. Den größeren Teil der Fläche nehmen die Zerimiel- und Funktionsgebäude im Süden der Verbotenen Stadt ein; sie waren für die Frauen tabu. In dem Spielfilm "Der letzte Kaiser" ist die Verbotene Stadt Schauplatz der Geschehnisse. Bis zu den Olympischen Spielen 2008 wurde sie umfassend restauriert. Man könnte hier viele Stunden verbringen und hat dann auch nur einen Teil gesehen.

Nur einige Highlights seien genannt: Der äußere Hof besteht aus drei Hauptgebäuden, die Halle der Höchsten Harmonie (Taihedian), die Halle Zentraler Harmonie (Zhonghedian) und die Halle zur Wahrung der Harmonie (Baohedian). Diese Hallen sind es, wo der Kaiser die großen Zeremonien besuchte und die Staatsgeschäfte führte. Die erste Halle, die auf Sie wartet, ist die Halle der Höchsten Harmonie, das wichtigste und größte Bauwerk in der Verbotenen Stadt. Der "Drachenthron" (Longyi) vom Kaiser befindet sich in dieser Halle. Hinter der Halle der Höchsten Harmonie ist der Halle der Zentralen Harmonie (Zhonghedian), die Ruhestätte des Kaisers vor dem Vorsitz bei großen Veranstaltungen in der Halle der Höchsten Harmonie. Der letzte Saal ist die Halle der Wahrung der Harmonie, der für Bankette und später für kaiserlichen Prüfungen verwendet wurde. Geradeaus geht es weiter durch die Verbotene Stadt in den Palastgarten, dem Kaiserlichen Garten. Er wurde für den Kaiser und seinen Frauen zur Entspannung gebaut. Die Westlichen Paläste sind die Wohnhöfe der Frauen in der Verbotenen Stadt; durch die Fenster kann man die Innenausstattung betrachten. Für uns ist natürlich auch interessant, wie die Konkubinen lebten.

Unser nächster Stop ist Pekings berühmtes Ärztezentrum. Es wurde 1993 gegründet. Wir werden über die Geschichte und die Grundideen der chinesischen Medizin informiert. Ärzte betrachten jeden von uns wenige Momente, dabei halten sie unseren Puls und diagnostizieren die jeweiligen gesundheitlichen Probleme und empfehlen bestimmte Medizin. In diesem kann man die chinesische Ernährungstherapie, die chinesische Kräuterheilkunde, verschiedene Therapieformen Qigong, die Tuina-Massage u.s.w. kennen lernen. Nicht zuletzt gibt es eine wohltuende Fußmassage für einen geringen Kostenbeitrag.

Als Abschluss ist ein festliches Essen - die Peking Ente gedacht. Hat toll geschmeckt. Ein Ehepaar und ich haben uns natürlich eine chinesische Oper angesehen, die man bereits in Deutschland buchen konnte. Der Gesang ist für uns Europäer ungewohnt. Interessant ist, dass nicht nur in wunderschönen farbigen Kostümen gesungen wird, sondern dass viele Kung-Fu-Elemente die Handlung begleiten. Die Ausbildung einer Opernsängerin geht weit über das gesanglichen Können hinaus.

14. Tag: Abreise

Eine phantastische Reise geht zu Ende. Es ist erstaunlich, dass man in so kurzer Zeit so viel sehen und erfahren kann. Anfänglich hatte ich Sorge - 35 Personen in der Gruppe - wird das gut gehen? Aber es ging gut.

Man konnte den ganzen Ablauf händeln dank unseres sehr erfahrenen Reiseleiters. Jede Familie, einzelne Personen erhielten eine Nummer, so hatte man am Treffpunkt umgehend den Überblick, ob alle da sind, wenn die Nummern abgefragt wurden Auch war sein Zeitmanagement gut, denn trotz Stau auf den Straßen sollten alle geplanten Besichtigungen stattfinden. Schade, dass wir nicht in einer Reispapier Manufaktur waren, das wäre sehr interessant gewesen, diese Papierherstellung wäre aus meiner Sicht noch interessanter als die Süßwasser Perlenzucht. Natürlich fehlten Beschaulichkeit und Muße.

Ich wäre gern durch alte Straßen Pekings oder Shanghai gebummelt, hätte mir gern Museen angesehen und die Kulturstätten wenigstens betrachtet. Mir fehlten auch zusammen hängende Stadtrundfahrten, um sich einen Überblick verschaffen zu können. Als Mangel wurde empfunden, wenn man spät in einer Stadt ankam und kein Abendbrot eingeplant war, dass aufgrund der Lage des Hotels wenig oder keine Möglichkeiten, sich mit Proviant zu versorgen. Dieses war allerdings selten. Das Buch von Marco Polo über China hat mir gar nicht gefallen. Das Register war nicht sehr hilfreich. Es ist m. E. kein gutes Nachschlagewerk. Die innere Struktur und Systematik des Buches hat sich mir nicht erschlossen. Hier hätte ich mir herausnehmbare Maps und Übersichtspläne von den großen Objekten wie z. B. die großen Grabanlagen, Sommerpalast, Verbotene Stadt gewünscht. Beim Kaiserpalast und beim Sommerpalast wäre es sehr hilfreich Orientierungsmaps zu erhalten. Es war auch nicht immer leicht, sich im Garten zu orientieren.

Es geht nun wieder nach Hause. Unsere Gruppe verabschiedet sich von China mit einem Gruppenbild, noch einigen letzten Bildern vom Flughafen, dann der Blick aus dem Flugzeug auf Peking und Umgebung.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise. Linienflug von Frankfurt bzw. München nach Shanghai.
2. Tag - Shanghai. Ankunft in Shanghai und Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung. Einmal mit dem Transrapid fahren? Auf dem Weg zu Ihrem Hotel wird dieser Traum war. Am Nachmittag erhalten Sie bei einer Orientierungsfahrt erste Eindrücke der Stadt. Wussten Sie, dass Shanghai eine der größten Städte der Welt ist? Sie wird sogar als "Stadt der Zukunft" bezeichnet, da keine andere Stadt so rasant schnell gewachsen ist. Sie sehen den alten und neuen Bund sowie die Einkaufsstraße Nanjing Road. In früheren Jahren befanden sich hier ähnlich wie am Broadway viele Kinos und Theater und auch heute bildet Sie noch den Mittelpunkt der Stadt.
3. Tag - Shanghai. Am Vormittag besichtigen Sie den bekannten Jade-Buddha-Tempel mit der fast lebensgroßen Buddha-Statue aus weißer Jade. Ist es nicht erstaunlich, dass diese beiden Figuren jeweils aus nur einem einzigen Block Jade geschnitzt wurden? Anschließend gelangen Sie zu dem aus der Ming-Zeit stammenden Yu-Garten inmitten der quirligen Altstadt. Dieser wurde 1559 zunächst als Privatgarten errichtet, ist aber heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Wandeln Sie im Labyrinth des Gartens und entdecken Sie kleine Pavillons, verschiedene Hallen und künstliche Felsen, die sich im klaren Wasser des Sees spiegeln. Danach besuchen Sie das berühmte Huxing-Ting-Teehaus am Yu-Garten und schlendern über die Zick-Zack-Brücke, die nach chinesischem Glauben böse Geister fernhalten soll. Warum? Die Chinesen nehmen an, dass diese Geister nur geradeaus gehen können. Am Nachmittag lernen Sie in der ehemaligen französischen Konzession das europäische Gesicht Shanghais kennen, bevor Sie am Abend eine Akrobatik-Show besuchen.
4. Tag - Shanghai - Zhujiajiao - Shanghai (ca. 100 km). Das Wasserdorf Zhujiajiao, das auch als "Venedig von Shanghai" bekannt ist wartet. Zahlreiche Wasserstraßen durchziehen das Dorf, weswegen ihm auch dieser Spitzname verliehen wurde. Schlendern Sie entlang des Wassers, beobachten Sie das bunte Treiben der Einheimischen und genießen Sie die Atmosphäre. Auf dem Rückweg besuchen Sie eine Seidenfabrik inklusive Präsentation, Beratung und Einkaufsmöglichkeit.
5. Tag - Shanghai - Yichang. Nach dem Frühstück werden Sie zum Bahnhof gebracht und fahren mit dem Schnellzug nach Yichang. Nach der Ankunft Transfer zum Hafen, wo die Einschiffung auf Ihr Kreuzfahrtschiff erfolgt. Nun kann das Abenteuer Flusskreuzfahrt beginnen!
6. - 8. Tag - Yangtze-Flusskreuzfahrt. Gleich zu Beginn der Kreuzfahrt machen Sie einen Ausflug zur Baustelle des Drei-Schluchten-Dammes. Am Yangtze-Staudamm entsteht das größte Wasserkraftwerk der Welt. Während der weiteren Fahrt sehen Sie die berühmten 3 Schluchten (beispielsweise die Qutang-Schlucht) und fahren vorbei an den 12 hohen Gipfeln der Wu-Schlucht. Einen Nebenfluss des Yangtze werden Sie mit kleinen Booten anfahren. Sicherlich unvergesslich! Vom Schiff aus erwartet Sie außerdem ein weiterer Ausflug z.B. in die Geisterstadt Fengdu oder zum Tempel Shibaozhai (das Ausflugsprogramm wird von der Reederei vor Ort festgelegt), der auf einem Hügel am Ufer des Yangtze liegt.
9. Tag - Chongqing - Xian. Am Morgen endet Ihr Abenteuer Kreuzfahrt in Chongqing, wo die Ausschiffung erfolgt. Je nach Abflugzeit nach Xian unternehmen Sie noch eine kurze Stadtrundfahrt durch Chongqing. Danach Transfer zum Flughafen und Flug nach Xian. Seien Sie gespannt auf die fast 3.100 Jahre alte Stadt, die den Ausgangspunkt der Seidenstraße darstellt. Nach der Ankunft sehen Sie die fast vollständig erhaltene Stadtmauer aus der Ming-Dynastie, die Sie begeistern wird.
10. Tag - Xian (ca. 90 km). Heute steht ein Ausflug zur einzigartigen Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China auf dem Programm. Mit dem Fund dieser Armee wurde Xian im Jahre 1974 schlagartig weltweit bekannt. Wer möchte nicht in seinem Leben einmal vor den Truppen des Kaisers Qin Shihuangdi stehen? In mehreren Hallen befinden sich die über 6.000 lebensgroßen, tönernen Soldaten. Auf der Rückfahrt Besichtigung der Großen Wildganspagode und der Großen Moschee. Im Anschluss Besuch einer Jadeschnitzerei inklusive Präsentation, Beratung und Einkaufsmöglichkeit.
11. Tag - Xian - Peking. Am frühen Morgen Transfer zum Flughafen und Flug nach Peking. Nach der Ankunft besichtigen Sie zunächst den Sommerpalast. Sie schlendern in dem großzügig angelegten Garten und fühlen Sie sich wie einst die Kaiser Chinas. Wie wirkt der Wandelgang, der mit zahlreichen Landschaftsmalereien verziert ist, auf Sie?
12. Tag - Peking (ca. 180 km). Heute steht eines der Highlights auf Ihrem Programm. Sie besuchen einen Abschnitt der über 6.000 km langen Großen Mauer. Haben Sie sich das Meisterwerk so vorgestellt? Danach fahren Sie zu den Ming-Gräbern mit dem eindrucksvollen "Weg der Seelen" weiter. Auf dem Rückweg besuchen Sie eine Cloisonne-Fabrik inklusive Präsentation, Beratung und Einkaufsmöglichkeit. Zum Abschluss des Tages besteht die Möglichkeit, auf Wunsch eine Aufführung in der Oper von Peking zu besuchen (vor Ort buchbar, ca. 20 € pro Person).
13. Tag - Peking (ca. 40 km). Vormittags unternehmen Sie einen Ganztagsausflug zum Platz des Himmlischen Friedens und zum im Zeichen von Yin und Yang erbauten Kaiserpalast. Anschließend folgt die Besichtigung des Himmelstempels. Dieser gilt als Wahrzeichen von Peking. Danach besuchen Sie eine Süßwasser-Perlenzucht inklusive Präsentation, Beratung und Einkaufsmöglichkeit. Beim Abschiedsabendessen können Sie neben weiteren chinesischen Spezialitäten auch die berühmte Peking-Ente genießen.
14. Tag - Abreise. Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland. Ankunft am selben Tag.